Frauen Körper Beine

Gender Health Gap: Frauen leben in schlechterer Gesundheit

Ob bei chronischen Schmerzen, unerklärlicher Erschöpfung oder der Suche nach einer passenden Diagnose – viele Frauen erleben es: Ihre Beschwerden werden nicht ernst genommen. Was oft wie individuelles Pech erscheint, hat System. Die McKinsey/WEF-Studie von 2024 zeigt, wie tief die Benachteiligung von Frauen in der Medizin tatsächlich reicht – und was passieren muss, damit sich das ändert.

Keyfacts

  • Frauen verbringen laut Studie rund 25 % mehr Zeit in schlechter Gesundheit als Männer.
  • Die Lücke entsteht durch Datenmangel, Gender Bias und strukturelle Benachteiligung in der Gesundheitsversorgung.
  • Ein geschlossener Gender Health Gap würde der globalen Wirtschaft bis 2040 jährlich über 1 Billion US-Dollar einbringen.

Was ist der Gender Health Gap – und warum betrifft er uns alle?

Der Gender Health Gap beschreibt die strukturelle Benachteiligung von Frauen im Gesundheitssystem. Weltweit leben Frauen zwar länger – aber sie verbringen im Schnitt 25 % mehr Zeit in schlechter Gesundheit als Männer. Sie leiden häufiger an Autoimmunerkrankungen, chronischen Schmerzen, Depressionen – und erhalten oft verspätete oder fehlerhafte Diagnosen. Die Studie zeigt: Diese Lücke ist systemisch – und hat Konsequenzen für Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Versorgungskosten. 

Während Männer eine altersbedingte Gesundheitsverschlechterung erleben, sind Frauen durch lebenslange hormonelle Umstellungen - von der Pubertät über Schwangerschaften bis zur Menopause - bereits früh und kontinuierlich mit gesundheitlichen Belastungen konfrontiert.

Die Ursachen: Von Datenlücken bis Gender Bias in der Medizin

Ein zentrales Problem: Viele medizinische Erkenntnisse basieren auf Daten von männlichen Probanden. Weibliche Körper und Krankheiten wie Endometriose oder Zyklusbeschwerden sind deutlich untererforscht. Zudem erleben viele Frauen, dass ihre Symptome als psychisch abgetan oder bagatellisiert werden – ein typischer Ausdruck des Gender Bias in Diagnostik und Behandlung.

Folgende Illustration verdeutlicht weiterhin, dass die gesundheitlichen Herausforderungen nicht wie bei Männern am Ende des Lebens sich vermehren, sondern Frauen von jungem Altern an gesundheitlichen Herausforderungen gegenüberstehen: 

Was muss sich ändern – laut Studie, Politik und Praxis?

Die Studie schlägt konkrete Maßnahmen vor:

  • Gezielte Forschung zu frauenspezifischen Krankheitsbildern
  • Investitionen in Versorgung, insbesondere in frauenzentrierte Gesundheitseinrichtungen
  • Bessere Datenerhebung, geschlechtsspezifisch und ganzheitlich
  • Gesundheitspolitische Strategien, die den Gender Health Gap systematisch adressieren

All das sei nicht nur medizinisch, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll: Bis 2040 ließe sich durch mehr Gesundheit und Produktivität über eine Billion US-Dollar jährlich an wirtschaftlichem Potenzial freisetzen.

Was du als Frau konkret wissen solltest

  • Deine Symptome sind real – du hast Anspruch auf adäquate Diagnostik und Therapie.
  • Informiere dich über frauenspezifische Erkrankungen und hinterfrage Diagnosen, überprüfe 'Normbereiche' spezifisch auf Frauenberücksichtigung.
  • Suche dir medizinische Ansprechpartner:innen, die deine Beschwerden ernst nehmen – wie Fachärzt:innen für Frauengesundheit oder ganzheitlich arbeitende Praxen.
  • Je mehr Aufmerksamkeit das Thema erhält, desto stärker wird der Druck auf das System, sich zu verändern.

Femgood wurde gegründet, um etwas zu verändern:

Wir wollen Frauen informieren, stärken und ihnen helfen, bessere Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen.
Gleichzeitig geben wir Produkten rund um Frauengesundheit eine vertrauenswürdige, frauengeführte Plattform.
Entdecke Femgood – für dich, deinen Körper und deine Gesundheit

 

Link zur Studie: 

McKinsey Health Institute & World Economic Forum - "Closing the women's health gap: A $1 trillion opportunity to improve lives and economies" (https://www.mckinsey.com/mhi/our-insights/closing-the-womens-health-gap-a-1-trillion-dollar-opportunity-to-improve-lives-and-economies)

 

Zurück zum Magazin